Trading Expert Advisors
Wer den Handel aufnimmt, muss sich zunächst mit den grundlegenden Hilfsmitteln, der Handelsplattform und der Beherrschung des Chart-Tools, vertraut machen. Nach einer Weile wird klar: die Platzierung von Trades kann automatisiert werden.
Die dafür verwendeten Algorithmen werden als Trading Expert Advisors bezeichnet. Wie die Trading Robots erstellt und verwendet werden, erfahren Sie hier!
Was sind Expert Advisors?
Die Trading Expert Advisors werden häufiger genannt und kommen besonders beim Forextrading zum Einsatz. Ein EA oder Trading Robot ist ein kleines Programm. Für die Erstellung sind grundlegende Programmierkenntnisse erforderlich. Der Algorithmus verknüpft eine Reihe von Bedingungen, die für die Ausführung und das Halten einer Position erwünscht sind.
So werden Kaufsignale oder Auslöser für Verkäufe definiert. Treten diese definierten Bedingungen ein, schreiten Trading Expert Advisors automatisch zur Tat, ohne dass der Trader selbst die Orders überwachen muss. Prinzipiell klingt das gut – der „Handelsberater“ überwacht die Kurse der fraglichen Märkte und wartet konkrete Signale ab.
Kreuzen sich zwei gleitende Durchschnitte, wird eine Position eröffnet, dabei ist die Handelsgröße schon von vornherein vorgegeben, ebenso der spätere Auslöser für den Ausstieg und der Stopp Loss. Allerdings können die Trading Experten dem menschlichen Trader die Arbeit nicht vollständig abnehmen. Und sie sollten nicht unkritisch erworben und eingesetzt werden. Wie so vieles hat auch diese Technik ihre Vorteile und ihre Grenzen.
Voraussetzungen für den Einsatz von Trading Experten
Handelsberater sind Computerprogramme. Und wie bei jedweder Software leisten sie nur so viel, wie zuvor bei der Entwicklung in sie hinein gesteckt wurde. Das System macht keine Fehler, hält sich aber an die Vorgaben des Entwicklers. Von der eigenen Kompetenz – oder bei einem gekauften EA vom Können des Anbieters – hängt der spätere Handelserfolg ab. Ganz wesentlich ist dabei, dass man für die Erstellung und den Einsatz eines Trading Expert Advisors sehr systematisch vorgehen muss.
Der Anwender muss also bereits so weit gediehen sein, dass er eine eigene Strategie entwickeln und diszipliniert durchziehen kann. Nur so können die meist komplexeren Abläufe bei einem Expert Advisor verstanden werden. Hierzu wiederum sind Kenntnisse der Technischen Analyse eine wesentliche Voraussetzung, denn hier bedient sich der EA für seine Signale. Deshalb steht vor der Anwendung eines Algorithmus die Beschäftigung mit gängigen Handelssystemen, die später automatisiert werden können. Dazu gehören beispielsweise Ausbruch- oder Trendfolgesysteme.
Was Handelsberater können – und was nicht
Darüber hinaus stellt sich die Frage, welchen Nutzen die automatischen Helfer für den Trader haben. Zwar sehen manche Anwender in vorgefertigten Trading Expert Advisors einen unkomplizierten Weg zum raschen profitablen Handel, dies bewahrheitet sich jedoch in vielen Fällen nicht. Statt dessen bieten die EAs zwei Vorzüge.
Zum einen schlagen sie der Psychologie beim Trading ein Schnippchen. Mit dem EA wird die menschliche Psyche und deren Anfälligkeit für Furcht, Gier, Zweifel mit dem Einsatz des Handelsberaters ausgeschaltet. Ist man von den einzelnen Schritten einer Strategie hinreichend überzeugt, kann sie automatisiert werden. Die Versuchung, die Gewinnmitnahme noch etwas länger laufen zu lassen – zum eigenen Nachteil – ist dabei nicht mehr gegeben, ebenso wie vorzeitiger Ausstieg aus Furcht.
Der zweite Vorteil ist der Zeitgewinn. Bestimmte Trading-Verfahren sind ohne Trading Experten gar nicht denkbar, besonders das Scalping beim Forex-Trading. Hier werden, zumeist innerhalb von Sekunden, winzige Kursveränderungen ausgeschöpft. Kein Trader könnte so schnell angemessen reagieren. Für Trading Expert Advisors ist das Scalping keine Herausforderung.
Nicht alle Handelsberater taugen etwas
Zaubern können EAs allerdings nicht. Um einen Algorithmus wirklich erfolgreich einzusetzen, muss der Anwender seine Abläufe verstehen und selbst wissen, was mit dem EA erreicht werden soll. Eine Abkürzung zum Erfolg sind vorgefertigte Plugins, die kostenlos angeboten, in vielen Fällen aber von ihren Entwicklern verkauft werden.
Die Preise rangieren hier vom zwei- bis vierstelligen Bereich, was noch nichts über die Qualität und den praktischen Nutzen aussagt. Je lauter ein Programm angepriesen wird, umso vorsichtiger sollte man dabei sein, viel Geld dafür zu zahlen. Ohnehin ist in manchen Fällen der Quellcode nicht einsehbar oder modifizierbar.
Damit sind dem Verständnis des Programms Grenzen gesetzt. Und wer erwägt, einen Handelsberater zu kaufen, sollte sich auch Folgendes durch den Kopf gehen lassen: Wenn man wirklich eine profunde, bewährte Strategie und ein funktionierendes Handelssystem mit hohen Renditen entwickelt hat, warum sollte man ausgerechnet diesen Ansatz verkaufen?
Fakten-Check
Immer mehr Trader entdecken die Vorteile des Einsatzes mit Trading Expert Advisors. Die kleinen Programme können erprobte Strategien automatisieren und nehmen dem Nutzer Zeit und oft auch Risiken ab. Das sollten Sie darüber wissen:
- Trading Experten sind in einer Programmiersprache gehalten und werden als Plugins in die Handelssoftware eingebettet.
- Die algorithmischen Handelsexperten können selbst programmiert oder von Entwicklern gekauft werden.
- Der Einsatz von EAs erfordert grundlegendes Verständnis der Abläufe und umfassende vorherige Tests.
Expert Advisors selbst gemacht
Langfristig führt bei Nutzern, die sich für automatisierten Handel interessieren, kein Weg vorbei am Do-It-Yourself. Erste EAs kann man dabei mit Softwarelösungen erstellen, die dem Nutzer die Konfiguration von Handelsexperten auch ohne Programmierkenntnisse ermöglichen.
Derartige Software funktioniert nach einem Baukastensystem, bei dem der Anwender die gewünschten Komponenten in einen Arbeitsbereich zieht, anordnet und lediglich die Daten etwa für den Stopp Loss präzisiert. Die ersten selbst erstellten EAs sollten dabei lediglich sehr simple Abläufe enthalten, um die praktische Anwendung des Experten nachvollziehen zu können.
Denn ganz gleich ob gekauft oder selbst gemacht, vor dem Einsatz muss der Roboter zunächst in den Test. Dabei unterscheidet man zwischen dem Backtesting, also dem rückwärts gewandten Einsatz anhand überprüfbarer, historischer Daten, und dem späteren Forward Testing, immer natürlich in der Sandbox. Viele Handelsplattformen ermöglichen den Test von Strategien mithilfe integrierter Tools.
Backtesting: Performance auf der Basis historischer Daten
Im Backtest muss sich der Algorithmus zuerst bewähren, denn hier lässt sich schnell überprüfen, ob der EA innerhalb eines ausgewählten Zeitraums für bestimmte Instrumente erfolgreich gehandelt hätte. Bleibt der Handelsexperte über längere Zeit beim Test mit vergangenen Daten profitabel, hat er die erste Hürde genommen.
Trader sollten im Backtest nicht der Versuchung erliegen, ihren Trading Experten an die bekannten Verläufe im Chart anzupassen – ein Verfahren, das als Curve Fitting bezeichnet wird. Aufgrund der Kenntnis der historischen Werte ist es leicht, dem Algorithmus die Arbeit „zu erleichtern“ und seine Einstellungen entsprechend den erwarteten Ergebnissen anzupassen.
Nicht nur das Curve Fitting ist zu vermeiden. Im Backtest sollte man sich überdies nicht auf ein oder nur eine Handvoll Instrumente beschränken. Ist der Trading Expert Advisor wirklich gut geschrieben, sollte er mit jedem beliebigen Basiswert umsetzbar sein und dabei vergleichbare Ergebnisse erzielen.
Forward Testing im Demokonto
Trading Experten, die im Backtest in verschiedenen Szenarien und über längere Zeit profitabel sind, dürfen anschließend ins sogenannte Forward Testing. Dabei kommt der Handelsexperte erstmals unter Echtzeit-Bedingungen zum Einsatz. Nur so erhält der Trader Aufschluss darüber, was das Programm kann und was nicht.
Das hier eine gewisse Vorsicht walten muss, liegt auf der Hand. Deshalb werden die Tests zunächst nur in einem Demokonto ausgeführt. Läuft der Einsatz in der Demo einigermaßen überzeugend ab, kann der Algorithmus im Echtgeldhandel genutzt werden. Fachleute empfehlen hier die Anwendung in einem Handelskonto mit geringem Kapital und natürlich bei einem Broker, der den sogenannten „Schutz vor negativen Kontoständen“ bietet – also ein automatisches Schließen von Positionen, sobald eine Order das Konto ins Minus zu bringen droht.
Erst jetzt wird das Programm mit dem „wirklichen Leben“ konfrontiert und muss sich angesichts sämtlicher beim Trading anfallender Einflüsse bewähren. Das nimmt Zeit in Anspruch. Wirklich gute Expert Advisors sind von ihren Entwicklern oft über Monate getestet worden.
Demokonto nutzen für den Handel mit virtuellem Kapital
Handelsberater gehören zu den Tools, die man am besten zunächst in einem Demokonto einsetzt. Die Übungskonten stellen eine realistische Simulation der Handelsumgebung dar und erlauben dem Nutzer den Zugriff auf sämtliche handelbaren Werte, unter Anwendung aller Tools und Funktionen der Software. Die Kurse sind entweder Echtzeitkurse oder nur minimal zeitversetzt. Denn nur so hat der Trader etwas vom Handel in der Demo.
Einsteiger schätzen ein solches kostenloses Übungskonto für erste Schritte ohne Risiko. Die Demo ist mit virtuellem Kapital ausgestattet, so dass vor allem Anfänger nicht für jeden Fehler teuer bezahlen müssen. Wird das Demokonto zusammen mit Bildungsangeboten und Social Trading genutzt, kann die erlernte Theorie gefahrlos in der Demo praktiziert und vertieft werden.
Beim Zusammenspiel mit der sozialen Komponente, einem Live-Chat und der Möglichkeit, erfahrenen Tradern zu folgen, lässt sich die eigene Lernkurve nochmals steigern. Da sich die Übungskonten hervorragend als Testumgebung eignen, behalten auch erfahrene Trader die Aktien App kostenlos gern bei – unter anderem für Trading Expert Advisors.
Schon gewusst?
Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, wie Sie beim Handel Trading Expert Advisors nutzen und sich weiteres Trading-Wissen aneignen möchten, haben Sie mit nextmarkets den geeigneten Partner gefunden.
- Finden Sie mit dem Curated Investing den Zugang zum Handel dank der kostenlosen Analysen der nextmarkets Coaches.
- Handeln Sie über 1.000 Finanzinstrumente aus unterschiedlichen Assetklassen bei einem seriösen Broker mit EU-Regulierung.
- Nutzen Sie die Funktionalitäten des Social Trading, um im Austausch mit anderen Tradern zu lernen.
Was kann mit Expert Advisors gehandelt werden?
Gemeinhin werden EAs mit der Anwendung beim Forex-Trading assoziiert, vor allem beim Scalping. Doch nicht nur die sekundenschnelle Spekulation auf die Kursentwicklung von Währungspaaren ist ein Bereich, in dem Handelsexperten zum Einsatz kommen. Im CFD-Trading sollten gute Algorithmen für Underlyings aus sämtlichen Assetklassen funktionieren.
Denn Differenzkontrakte lassen sich auf eine Fülle von Basiswerten handeln. Entwickelt wurden die Kontrakte zunächst für den Handel mit Aktien, heute finden sich bei gut aufgestellten Brokern tausende von handelbaren Werten, darunter auch Anleihen, Fonds und ETFs. Neben Devisenpaaren sind auch Kryptowährungen handelbar, hinzu kommen ausgewählte Rohstoffe.
Hat das automatisierte Handelssystem sich erst einmal bewährt, kann es also für Ihre bevorzugten Märkte eingesetzt werden. Dabei profitieren Sie von der Möglichkeit, Ihr Ordervolumen entsprechend der Anlageklasse des Basiswerts zu hebeln. Dank der Kreditlinie des Brokers kann das eingesetzte Kapital vervielfältigt werden – auf das bis zu Dreißigfache bei Forex Hauptwerten.
Chancen und Sicherheit beim Handeln mit EAs
Die Nutzung von Hebeln erhöht nicht nur das Handelskapital, sondern auch die erzielte Rendite – im Fall des Erfolgs. Sollte sich der Algorithmus nicht wie erwartet verhalten, läuft der Markt gegen den Trader – in diesem Fall konnten sich Nutzer früher erheblich bei ihrem Broker verschulden.
Dem hat der Kundenschutz durch die Richtlinien der MiFID II innerhalb der Europäischen Union ein Ende gemacht. Bei einem seriösen Broker mit Sitz in der EU ist die Höhe des Hebels für private Trader limitiert, und der Schutz vor negativen Kontoständen greift automatisch und schließt gefährdete Positionen.
Sie können also maximal das vorhandene Handelskapital verlieren – eine Größe, die Sie selbst bestimmen, zumal, wenn es um den Echtgeld-Test selbst erstellter EAs geht. Das nimmt Ihnen die Sorge um höhere Verluste ab. Sofern Sie bei der Programmierung des Algorithmus schon ein bewährtes Risikomanagement und bekannte Strategien eingebracht haben, können Sie guten Gewissens den Test starten, ohne mit erheblichen Nachschüssen rechnen zu müssen.
Fazit: Trading Experten einsetzen lernen – und den Handel automatisieren
Wer noch keine Vorkenntnisse des Handels mitbringt, mag zunächst Vorbehalte gegen den Einsatz von Algorithmen und die Automatisierung des Handels hegen. Für Anfänger ist dies durchaus berechtigt, denn beim Einstieg haben andere Themen Priorität. Lernen Sie deshalb zunächst Aktien kostenlos handeln und ETF kostenlos kaufen. Mit zunehmender Sicherheit werden die EAs jedoch interessanter.
Spätestens wenn dynamischere Strategien im Forex-Handel – und nicht nur hier – angestrebt werden, kommen Trader nicht mehr um die Handelsberater herum und sollten sich mit den nützlichen kleinen Programmen auseinandersetzen. Statt vorgefertigte EAs zu kaufen, empfehlen Fachleute, die Erstellung von automatischen Strategien und ihren Test zu erlernen, natürlich mit der gebotenen Geduld und Gründlichkeit. Besonders um ausgiebige Backtests und Forward Testing kommt man nicht herum.
Mit dem CFD-Demokonto von nextmarkets können Sie zunächst kostenlos traden und haben die Möglichkeit, den Umgang mit Expert Advisors zu lernen, im Laufe der Zeit eigene EAs zu erstellen und zu testen – wenn das Plugin bereit ist für den Einsatz, können Sie von der Anwendung profitieren.
